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Bejewly

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Oktober 9, 2017 By BeWild 7 Comments

Hochsensibel und Schulkind – unser steiniger Weg

Vorweg: Das hier soll kein Beitrag zu Thema Hochsensibel an sich werden und bestimmt auch keiner über die viel diskutierten und zerpflückten “High Need” Kinder. Da gibt es  bereits gute Artikel darüber bei von Herzen und bunt oder 2kindchaos. Das ist einfach ein Bericht über unseren steinigen Weg.

Seit ein paar Wochen ist Ly jetzt schon ein Schulkind. Wie es mir vor ihrem Start ging, schrieb ich hier bereits. Dass sie hochsensibel ist, erwähnte ich vielleicht auch schon an der ein oder anderen Stelle (oder auch nicht – sie ist es jedenfalls). Und so läuft dieser Schulstart, diese große Veränderung, für uns eher kompliziert.

Hochsensibel  – vor dem Start

Dass Ly hochsensibel ist, wissen wir schon lange. Sie reagiert auf bestimmte Situationen anders, als andere Kinder. Schon immer ist sie vor (allen!) Geburtstagen und sonstigen Festen so aufgeregt, dass sie nicht schlafen kann und manchmal sogar weint. Sie will immer ganz genau wissen, was wann passiert. Nach Kindergeburtstagsfeiern bricht sie oft zusammen. Sie braucht den Mann und mich immer in ihrer Nähe, lässt uns schwer los. Ohne bestimmte Rituale und Tiere kann sie nie einschlafen. Veränderung mag sie nicht. Und so weiter.

So reagierte sie auch auf den Schulstart. Das Wissen darum, dass es bald los geht und eine große Veränderung ansteht, veränderte Ly schon Wochen vorher. Sie schlief sehr schlecht, brauchte unsere Nähe extrem, trennte sich noch schwerer von uns und wollte teilweise über das Thema “Schule” gar nicht sprechen. Dass sie ihren Schulranzen erst in unserem Heimaturlaub bekam, während all ihre Freunde hier und in Deutschland schon einen hatten, brachte sie regelmäßig außer Fassung. Immer wieder gab es zu Hause aus – scheinbar – heiterem Himmel schlimmste Wutausbrüche und Zusammenbrüche.

Andere Kinder waren sicher auch aufgeregt und voll freudiger Erwartung. Ly freute sich auch, konnte die drohende Veränderung nur nicht recht einordnen. Wir sprachen – wenn sie es wollte – viel über das, was anstand. Sie freute sich auf`s Lesen und Schreiben und all die neuen Kinder. Nur machte ihr das Verlassen ihres sicheren Ortes eben im Vorfeld auch schwer zu schaffen.

Es geht los!

Die Einschulung kam und mit dem Tag ganz große Euphorie. Sie konnte unsere Abfahrt kaum erwarten, hüpfte um uns herum, machte sich besonders schön und freute sich einfach. Es gab ein großes Fest in der Schule, viele bekannte Gesichter wurden gesehen, die Schultüte ausgepackt und es war einfach ein schöner Tag.

Hochsensibel und Schulkind

Enttäuschte Erwartungen

Der erste richtige Schultag folgte und Ly kam ganz enttäuscht nach Hause, weil es noch keine Hausaufgaben gab. Die gab es dann direkt am zweiten Tag und mit ihnen verließ Ly ihre Motivation. Sehr widerwillig wurden die Hausaufgaben gemacht und auch in die Schule wollte sie an Tag Nr. drei nur noch bedingt. An Tag Nummer vier dann gar nicht mehr. Sie wehrte sich mit Händen und Füßen: es sei langweilig, sie wolle nicht mehr hin, sie dürfe nicht mehr genug rennen und spielen…

Die Grundschule hier startet für die Kleinen sehr heftig! Es geht los mit sechs Stunden am Tag, zwei Pausen, viel Deutsch- und Spanischunterricht und eben Hausaufgaben.

Ja, es ist so, dass Schule nicht das ist, was Ly sich vorgestellt hat. Es ist wie mit dem Elternwerden: Viele sagen, so und so wird es, aber erfahren muss man es selbst. Ly konnte sich nicht vorstellen, was es heißt, lange still zu sitzen und nicht mehr einfach aufzustehen. Nicht mehr den Großteil des Tages zu rennen und zu spielen, zu singen und zu malen, sondern nur noch, wenn es gerade auf dem Stundenplan steht. Sich nachmittags dann auch nochmal etwas konzentrieren zu müssen, nicht mehr einfach mit ihren Schwestern mitspielen zu können. Das enttäuscht sie und damit muss sie lernen, jetzt umzugehen. Und wir mit ihr.

Zu viel? Unsere Strategie

Das war zu viel für mein sensibles Kind (und sicher auch für viele andere Kinder, die sich vielleicht anders äußern). Die Nachmittage waren nicht mehr entspannt, geprägt vom Kampf um die Hausaufgaben und schlechter Laune. Sie wiederholte, dass sie sich langweile und ihr die Schule nicht gefalle.

Letzte Woche musste ich sie wegen starker Bauchschmerzen aus der Schule abholen, zwei Tage weigerte sie sich morgens komplett, in den Bus zu steigen. Widerwillig ließ ich sie zu Hause, sprach mit ihr in ruhigen Momenten. Ich fühlte mich elend, weil ich ihr nicht helfen konnte und weil ich so hilflos war. Ein paar Wochen Schule und sie will schon nicht mehr hin? Also schrieb ich die Klassenlehrerin und die Schulpsychologin an und vereinbarte unter großem Aufwand einen Termin für den nächsten Montag (SO spontan geht in der Deutschen Schule leider gar nichts! Beide Schulpsychologinnen und die Klassenlehrerin müssen anwesend sein und alle hätten Termine und auch ein Notfall müsse warten können – different story!).

Das Gespräch war sehr gut. Was der Auslöser ist, fanden wir nicht heraus. Wir sind uns aber einig, dass Ly in die Schule gehen muss. Und auch, dass sie spezielle Unterstützung braucht, jetzt gerade im Moment, in dem es ihr so schwer fällt, sich an die neue Routine zu gewöhnen.

Die zwei Psychologinnen der Schule nehmen sich ihrer an, verschaffen ihr kleine Pausen in ihrem Büro, holen sie vom Bus ab und bringen sie dahin zurück.

Und zu Hause?

Schon nach der ersten Woche hatte ich beschlossen, ab jetzt vorerst jeden äußeren Reiz unter der Woche für Ly zu reduzieren. Ly hat ihre “clases extra” sprich: Leichtathletik, zwei Mal in der Woche nach dem Unterricht. Die werden wir jetzt canceln, da wir (jetzt erst!) erfahren haben, dass sie gar nicht obligatorisch sind. Lieber gehe ich mit ihr (irgendwann wieder) nach einem Mittagessen zu Hause nochmal zum Sport los.

Wir empfangen unter der Woche kaum noch Besuch und verabreden uns auch nicht mehr. Wir spielen nachmittags zu Hause oder gehen in den kleinen Park. Wir puzzeln, malen oder toben, aber alles in unseren eigenen vier Wänden. Unsere Zeiten und Routinen sind sehr strikt, wir weichen kaum davon ab. Die Kinder sind früh in ihren Betten – wovon ich nicht mehr abweiche, auch nicht am Wochenende – damit sie morgens besser aufstehen können.

Ich glaube, dass die Veränderung mit der Schule allein ausreichend ist und wir konzentrieren uns immer noch darauf, den Alltag neu zu ordenen. Wenn sie sich an die Umstellung, die neuen Gebenheiten und die neuen Orte gewöhnt hat, werde ich das vielleicht wieder aufweichen, aber momentan ist es für mein hochsensibles Kind wichtig, sich voll darauf einzulassen. Alles andere ist zu viel.

Ausserdem wollen wir jeden Tag besprechen, was heute in der Schule besonders gut war: Ob sie Spaß mit ihren Freundinnen hatte, sie in ihrem geheimen Versteck waren, sie im Spanischunterricht einen lustigen Film gesehen haben,…

Unser Schulstart ist nicht heiter und fröhlich wie erwartet. Er ist müßig und wir müssenen lernen, uns umzustellen. Prinzipiell würde ich sagen, wir fahren mit der reizreduzierten Weise sehr gut. Sie mag es zwar nicht, dass nachmittags nichts “los ist”, schläft aber wieder besser und die Klarheit tut ihr gut.

Ich merke, wie sie groß wird und sich verändert, was für einen großen Entwicklungsschritt sie macht. Wir müssen nur darauf achten, sie weiter vor dem “zu viel” zu schützen.

 

Habt ihr auch ein hochsensibles Kind? Wie war oder ist der Schulstart bei euch? Was tut ihr, um es zu unterstützen?

Filed Under: Ausland, Familie Tagged With: Hochsensibel, Leben mit Kindern, Schulstart

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Comments

  1. Katja says

    Oktober 10, 2017 at 4:40 pm

    Meine liebe Berdien, das tut mir richtig Leid für die, dass aLy so enttäuscht wurde. Und es ist bestimmt schwer das mitanzusehen. Ich hoffe dass es einfach Anlaufschwierigkeiten sind. Bauch schmerzen sollte kein Kind haben nur weil es zur Schule geht.
    Hat sie denn ihre Freundinnen dort?

    Antworten
    • BeWild says

      Oktober 10, 2017 at 4:57 pm

      Ja, sie hat Freunde. Die Lehrer nehmen sie als sehr glücklich wahr und sie selbst kann auch nicht genau sagen, was es ihr so schwer macht.
      Es ist furchtbar, mit anzusehen, ja. Ich hoffe, wir haben jetzt einen Weg gefunden.

      Antworten
  2. Sylvi von Mom's favorites and more says

    Oktober 10, 2017 at 4:55 pm

    Liebe Berdien,

    es tut mir Leid, dass euer Schulstart nicht so lief, wie erwartet.Bei uns war die Lust auf Schule auch nach etwa einer Woche vorbei und es kostete mal mehr, mal weniger Mühe das Kind zu motivieren. Im übrigen bis heute. Wir haben Ferien und müssen dennoch Englisch lernen und es fällt ihr einfach so unfassbar schwer… Was das Reduzieren der Reize angeht, das ist denke ich eine gute Entscheidung. Egal ob hochsensibel oder andere Kinder, viele Eltern überschätzen, dass Schule auch fordert. Ganz automatisch bedeutet das natürlich meist auch Veränderung im Tagesablauf und der Nachmittagsgestaltung. Bei uns ging es damals mit Sport in der Grundschule noch sehr gut, aber jetzt auf dem Gym. haben wir auch noch einmal die Hobbys überdacht. Sie hat so viel zu tun und soll ja auch noch Zeit zur freien Verfügung haben.
    Ich hoffe für euch, dass sich bald alles einspielt.
    Liebe Grüße
    Sylvi

    Antworten
    • BeWild says

      Oktober 10, 2017 at 5:02 pm

      Danke dir! Ja, man darf das nicht unterschätzen. Wenn wir einen neuen Job beginnen, zehrt das auch erstmal mächtig an unseren Kräften…

      Antworten
  3. Lara says

    Oktober 10, 2017 at 5:45 pm

    Schade, dass der Start nicht so einfach war und mehr nach “jetzt beginnt der Ernst des Lebens” klingt. Aber eure Strategien klingen gut und nach dem Schultag ist Entspannung sicher das Beste. 🙂

    LG, Lara

    Antworten
  4. Jil says

    Oktober 11, 2017 at 6:30 pm

    Liebe Berdien,
    toll, dass ihr so schnell reagiert habt und so respektvoll mit ihren Gefühlen umgeht, das finde ich ganz toll <3
    Und auch spitze, dass so schnell eine erste Lösung gefunden wurde und die Psychologinnen sich ihr annehmen, das ist doch wirklich großartig!
    Ich hoffe, dass ihr für euch langfristig eine gute Lösung gibt.
    Hier ist es übrigens auch so, dass, wenn ich die Reize reduziere, ich selber zwar den Sinn und die Verbesserung spüre, aber Max sich beschwert, dass so wenig los ist. Das ist echt spannend.

    Ich danke dir auch ganz herzlich fürs Erwähnen im Beitrag 🙂

    Liebe Grüße zu euch, Jil

    Antworten
    • BeWild says

      Oktober 12, 2017 at 3:58 pm

      Danke für deine lieben Worte! So ein bisschen Langeweile soll ja ganz gesund sein 😉. Auch, wenn mich das Gemecker etwas stört. Das ist unser Weg.
      Liebe Grüße ❤️

      Antworten

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